Der kalte Schweiß auf der Stirn

Sonntagsbraten. Pikant. Herzhaft. Würzig.

Die Marktgemeinde Vorchdorf hat jetzt die Chance, das 1-Euro-Grundstück günstig zurück zu kaufen. Möglich wird das, weil im Kaufvertrag festgelegt wurde, dass ein Wiederkaufsrecht erwächst, wenn zwei Jahre nach Erteilung der Baugenehmigung nicht zumindest ein Rohbau steht.

Wie wir alle wissen, steht dieser Rohbau nicht, und die zwei Jahre seit Baugenehmigung sind ebenfalls schon überschritten. Aus diesem Grund hat die Liste für Vorchdorf in der letzten Sitzung des Gemeinderats im Dezember den Antrag gestellt, dass die Gemeinde von diesem Wiederkaufsrecht gebrauch macht. Eigentlich hätte das von der Polit-Spitze der Gemeinde selbst initiirt werden müssen, so die Gemeindeaufsicht. Nachdem hier keine Initiative kam, haben wir das Heft selbst in die Hand genommen und diesen Antrag gestellt. Und der Kaufpreis dürfte sehr sehr günstig für Vorchdorf werden, berechnet sich dieser doch rein aus den durch einen gerichtlich beeidigten Sachverständigen zu schätzenden Abrisskosten. Was dieser also 2018 gekostet hätte.

Im Vorfeld zu dieser Gemeinderatssitzung hat es gute Gespräche mit allen Fraktionen gegeben und es hat fast danach ausgesehen, als könnte der Wiederkauf volley durchgeführt werden. Pustekuchen: Leider stellte sich wieder einmal das selbe Bild wie so oft ein, dass sich alle Fraktionen (in diesem Fall außer den Grünen) vor den Karren der ÖVP spannen lasssen haben. Somit wurde der Antrag, obwohl alle Fakten auf dem Tisch lagen, vertagt. Soweit so gut und soweit so schade, hätte man doch mit dem Wiederkauf dieses Thema 1-Euro-Grundstück ein für alle mal abhaken können.

So stellt sich für uns die Frage, warum ziert sich die ÖVP so bei diesem Thema, müsste man doch ebenso daran interessiert sein, dieses endlich abzuhaken. Und da schwant uns so einiges. Denn: 2017 wurde vom damals 78-jährigen gerichtlich beeidigten Sachverständigen Johann Feichtinger das 1.706 Quadratmeter große Grundstück auf einen Eruro heruntergerechnet. Eine Berechnung, die für uns mehr als fragwürdig ist, wird doch einerseits ein Abschlag von 15% auf den Grundstückspreis wegen der Bebauung abgerechnet, und dann noch einmal zusätzlich Kosten für den Abriss in der Höhe von mehr als 166.000 Euro. Dabei liegt der Liste für Vorchdorf ein Angebot von 2018 für den Abriss um 108.000 Euro vor. Alle Experten sagen uns: Entweder rechnest du einen Abschlag wegen der Bebauung, oder du berechnetst die Abbruchkosten. Beides, das geht nicht.

Und jetzt sieht es ganz danach aus, dass die Vorchdorfer ÖVP denselben, heute 84-jährigen Sachverständigen von 2017 wieder mit der Schätzung der Abrisskosten beauftragen will. Was will man da seitens der ÖVP vertuschen? Warum kein neuer unabhängiger Sachverständiger, gibt es in Oberösterreich doch einige hundert davon und kostet dieser doch genau soviel wie der alte?

Und so liegt die Vermutung nahe, dass es gerade so manchem Vorchdorfer (Ex-) ÖVP Politiker den kalten Schweiß auf die Stirn treibt. Besteht doch jetzt die Gefahr, dass nun von einem neuen unabhängigen Sachverständigen plötzlich Abrisskosten kalkuliert werden, die weit unter den damals 2017 berechneten liegen. Das würde dann eine ganz andere und neue und von uns schon lange vermutete Thematik aufwerfen. Nämlich: Ist damals (2017) beim Verkauf des 1-Euro-Grundstücks alles mit rechten Dingen zugegangen.

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