“Wenn ich zu wenig Geld habe, gehe ich mehr arbeiten”, Karl Nehammer (*)

Sonntagsbraten. Pikant. Herzhaft.

In einem erst kürzlich bekannt gewordenen Video von Bundeskanzler Karl Nehammer zeigt sich seine sehr verklärte Sichtweise zum Thema Armut, zu gesellschaftlicher Verantwortung und politischer Führung. Die Herabsetzung ernster Themen wie Kinderarmut und die finanzielle Belastung der Bürger auf Diskussionen über Fast Food und Teilzeitarbeit ist nicht nur oberflächlich, sondern offenbart eine erschreckende Ignoranz gegenüber den realen Problemen, mit denen sich viele Menschen tagtäglich auseinandersetzen müssen.

Seine Kommentare zu Kinderarmut, die auf die billigste Weise auf billigste verfügbare Mahlzeit – einen Hamburger bei McDonald’s – reduziert werden, sind nicht nur vereinfachend, sondern auch entwürdigend. Es ist eine Sache, auf günstig verfügbares Essen hinzuweisen, aber eine ganz andere, die finanziellen Schwierigkeiten und die Unfähigkeit vieler Familien, ihre Kinder angemessen und qualitativ hochwertig zu ernähren, zu ignorieren, zu verharmlosen und sich darüber lächerlich zu machen.

Die Gleichsetzung von sozialer Verantwortung und Staatsintervention mit DDR-Praktiken ist nicht nur historisch gesehen ein “Topfen”, sondern auch polemisch und kontraproduktiv. Sie trägt nicht zu einer konstruktiven Diskussion bei, sondern dient lediglich dazu, Ideen zu diskreditieren, die darauf abzielen, die Lebensbedingungen der Bürger, insbesondere der sozial benachteiligten zu verbessern.

Nehammers Äußerungen zu Teilzeitarbeit und seine implizite Erwartung, dass Menschen, insbesondere Frauen, mehr arbeiten sollten, wenn sie zu wenig Geld haben, ist derartig herablassend und auch realitätsfern, dass es fast weh tut und zeigt, wie abgehoben und abwertend der Kanzler offenbar gegenüber Menschen in unserem Lande ist, die es nicht so leicht im Leben haben.

Die scharfe Kritik von ÖGB, Caritas und anderen Organisationen sowie vom Koalitionspartner als auch von der der Opposition ist berechtigt und notwendig. Eine offene Diskussion über diese Themen ist unerlässlich, aber sie sollte auf Empathie, Fakten und einem tiefen Verständnis für die Lebensrealitäten aller Bürger basieren, nicht auf vereinfachenden und polarisierenden Aussagen. 

In diesem Video zeigt Bundeskanzler Nehammer sein wahres Gesicht. Es ist ein menschenverachtendes und herablassendes und beschämend gegenüber sozial Benachteiligten. Ich für mich kann jedenfalls sagen: So einen Kanzler will ich nicht.

(*) Quelle: https:// orf.at/stories/3332794/

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