“Die TÜR” zum Gemeindeamt wird verschlossen!

Sonntagsbraten. Pikant. Herzhaft.

Die kürzlich errichtete “Sicherheits TÜR” im Halbstock des Marktgemeindeamtes ist ein weiteres Symbol für die Entfremdung des Bürgermeisters und der Verwaltung von den Bürgerinnen und Bürgern von Vorchdorf.

So ist das Amt außerhalb der Amtsstunden sowieso gänzlich verschlossen. Jetzt entscheidet während der Amtsstunden – wahrscheinlich nach vorheriger Rückfrage, ob der Besucher genehm ist oder nicht – Bürgermeister oder Amtsleiterin, ob “die TÜR” geöffnet wird, ob man weiter “vorgelassen” wird.

Die physische Trennung zwischen Verwaltung und Bürgern durch die “Sicherheits TÜR” symbolisiert somit eine metaphorische Trennung. ABER: Die Verwaltung sollte nicht nur ein Dienstleister sein, sondern auch ein Ort der Begegnung und des direkten Austauschs zwischen Bürgern, ihren Vertretern und der Verwaltung.

Die Notwendigkeit, während der Amtsstunden Termine vorab zu vereinbaren, damit “die TÜR” aufgeht, und um Zugang zu den Diensten der Gemeindeverwaltung, wie der Finanz- und Bauabteilung, der Amtsleitung oder dem Bürgermeisterbüro zu erhalten, ist eine totale Hürde für spontane und niederschwellige Interaktion zwischen Bürger*innen und Behörde. Hier sperrt man sich, unter Vorgabe eines billigen und konstruierten Vorwandes, ein.

Die einfache, offene “TÜR”, die als Symbol für Transparenz und Zugänglichkeit steht, weicht mit “Der geschlossenen TÜR zum Gemeindeamt” einer bürokratischen und formelleren Barriere.

Somit muss gesagt werden: Die Einführung einer “Sicherheits TÜR” im Halbstock des Marktgemeindeamtes ist eine Entwicklung, die tiefgreifende Fragen zur Bürgernähe und Verwaltungstransparenz aufwirft. Diese Maßnahme, spiegelt eine zunehmende Tendenz zur Abschottung und Formalisierung in der öffentlichen Verwaltung wider, die kritisch hinterfragt werden muss. 

Und der angeführte Vorwand ist wohl ein ganz ein billiger. Niemand belagert hier irgend jemanden, wie in der aktuellen Gemeindezeitung dargestellt. 

UND: Eine Gemeindezeitung soll in erster Linie ein neutrales und informatives Medium sein, das die Bürger*innen über lokale Ereignisse, Entwicklungen und Entscheidungen aufklärt. Ihre Finanzierung durch Steuergelder bedeutet hier besonders sensibel umzugehen und bedeutet besondere Verantwortung: Sie sollte überparteilich sein und allen politischen Stimmen in der Gemeinde ein Forum bieten.

Eine einseitige Darstellung und die Nutzung der Gemeindezeitung als Plattform zur Kritik an politischen Gegnern ist als Missbrauch dieses öffentlichen Kommunikationsmediums zu sehen. Und die Bürger werden das auch so sehen. Der Bürgermeister macht sich nicht nur lächerlich, weil er sich hinter einer “Sicherheits TÜR” versteckt, sondern er missbraucht auch ein offizielles von Steuern finanziertes Medium.

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