Die gekaufte Bürgermeister-Wahl?

Sonntagsbraten. Pikant. Herzhaft. Würzig.

Als Nachtrag zum invo.report Sommergespäch mit Harald Agostini sei noch erwähnt, dass die Grünen unter Reinhard Ammer bei der Gemeinderatswahl 2009, trotz bis dahin geschenktem Gemeindevorstands-Mandat von der ÖVP, welches sie für die mutmaßliche Unterstützung des ÖVP Bürgermeisterkanditaten erhielten, es nicht geschafft haben, dieses auf demokratischem Wege – eben durch die Wahl 2009 – zu legitimieren.

Von 2009 bis 2015 waren die Grünen nur „beratend“ im Gemeindevorstand vertreten.
Erst seit der Gemeinderatswahl 2015 sitzten Sie mit einem Mandatar im Gemeindevorstand. Dieses eine Mandat wurde 2021 bestätigt.

Was wir, die Liste für Vorchdorf, seit Herbst 2021 aus eigener Kraft mit zwei Mandataren im Gemeindevorstand vertreten, feststellen mussten: Grundsätzlich hätte der Gemeindevorstand riesiges Potenzial, die Weichen für die Zukunft Vorchdorfs zu stellen. Diese Potenzial wird aber gänzlich liegen gelassen.

Schade für Vorchdorf, im doppeltem Sinne: Erstens hätte Ammer mit diesem Wissen der „Bedeutungslosigkeit“ des Gemeindevorstands für die strategische Entwicklung Vorchdorfs, sich vielleicht nicht von der ÖVP mutmaßlich „kaufen lassen“, und die Geschichte Vorchdorfs wäre eine ganz andere gewesen unter Bürgermeister Hermann Aigner. Und zweitens, weil sich unter dem aktuellen führungsschwachen Bürgermeister dieses Faktum auch in Zukunft nicht ändern wird: Das Potenzial des Gemeindevorstands wird liegen gelassen und für strategische Weichenstellungen nicht genutzt. Da bräuchte es jemand unabhängigen, jemand weltoffenen, jemand der etwas von Leadership versteht. Jemand der Ideen anderer Fraktionen wie aus einem “Think Tank” heranzieht, ihnen diese zuschreibt und als deren Ideen honoriert und zulässt.

Und anstatt mit einem ominösen ÖVP geführten und von der Gemeinde gesponserten “Verein-Zukunft-Vorchdorf” eine “Parallel-Orts-Regierung” zu installieren, wäre es besser, das bestehende Potenzial der vorhandenen Gremien, wie eben dem des Gemeindevorstand, besser zu nutzen. Und wenn schon ein Verein, der sich mit zukünftigen Themen Vorchdorfs auseinandersetzt, sozusagen als “Think Tank” fungiert, dann sollte dieser völlig offen sein und keine geschlossene “Geheim-Gesellschaft” unter ÖVP Führung. Das sollten sich auch einmal die Politiker überlegen, die emsig und fleißig dem ÖVP-Ruf folgen und bei dieser “Veranstaltung” mitmachen, was sie damit eigentlich unterstützen.

Besser wäre jedenfalls ein Bürgerrat. Das ist ein Gremium, der aus zufällig bestimmten Bürger:innen Vorchdorfs zusammengesetzt wird und sich zu verschiedensten Themen Gedanken macht.

Übrigens: Die Forderung nach einem Bürgerrat seitens der Liste für Vorchdorf wurde bereits letztes Jahr gestellt und ist immer noch aufrecht und wurde auch schon von den Grünen angesprochen.

Aber wer sollte das auf den Weg bringen. Jemand an der Spitz der Gemeinde mit Leadership und dem Drang Vorchdorf gemeinsam zu einem lebenswerten und liebenswerten Ort zu machen. Diese/n sehen wir aber nicht.

Stattdessen geht es weiter im Klein-Klein. Schade eigentlich.

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